
Lederhosen Ratgeber
Was muss ich beim Kauf einer richtig guten Lederhose beachten?
Hier erfahren Sie alles rund um die Krachlederne.
Alles über die Lederhose
Die Trachtenlederhose gehört beim Besuch des Münchner Oktoberfests zum Standard-Outfit für
Männer. Doch nicht nur auf der Wiesn macht die Lederhose eine gute Figur. Sie ist auch bei
vielen anderen Anlässen ein beliebtes Kleidungsstück. Bei Hochzeiten auf dem Land, im
Biergarten oder auch in der Freizeit kann sich die Lederhose
sehen lassen. Zur Wahl stehen verschiedene Schnitte und Ausführungen: Kurze Hose,
Kniebundhose oder lange Hose, zünftig und rustikal oder eher edel. Sie haben die Wahl! Unser
Lederhosen Ratgeber informiert Sie ausführlich über Lederarten und Details bei der
Verarbeitung, Passform und Pflege.
Eine richtig gute Lederhose:
Worauf muss ich achten?


Passform
Leder ist ein Naturmaterial, das sich beim Tragen weitet. Deshalb ist es wichtig, dass Sie
nicht nur die passende Konfektionsgröße wählen. Die Hose soll bei der ersten Anprobe eng
sitzen. Das Tragegefühl darf fast ein wenig unbequem sein. Nehmen Sie sich Zeit zum
Anprobieren. Beim Hinsetzen und Bücken spüren Sie genau, wie das Leder nachgibt.
Die Hose passt sich dem Körper an, nach längerem Eintragen ist die perfekte Passform
erreicht. Wenn Sie unsicher sind, lassen Sie sich fachkundig beraten. Entscheidend ist auch
die Qualität des Leders. Bei minderwertigem, hartem Leder ist die Passform nicht
gewährleistet. Hochwertiges Leder ist dagegen ein Garant für einen guten Sitz.
Zwickel
Beim Zwickel handelt es sich um einen keilförmigen Einsatz aus Leder, manchmal auch aus
Stoff. Der Zwickel wird am rückwärtigen Teil der Lederhose in Bundhöhe eingesetzt. Der Sinn
eines Zwickels besteht darin, dass sich damit die Bundweite anpassen lässt.
Die Hose kann also damit weiter oder enger gemacht werden und so an den Bauchumfang
angeglichen werden.
Stickerei
Stickereien haben ihren Ursprung in der traditionellen Trachtenmode. Lederhosen für den
Alltag waren mit wenig oder gar keiner Stickerei ausgestattet. Hosen für besondere
Gelegenheiten wurden dagegen üppig bestickt, vorwiegend an den Taschen, am Hosenlatz und an
den Hosenträgern. Heute ist Stick ein modisches Detail. Farblich hebt sich die Stickerei
deutlich von der Lederfarbe ab.
Man unterscheidet Flachstick und plastische Stickerei. Die flache Stickerei wird maschinell
hergestellt, dabei wird das Leder komplett durchgestochen. Die plastische Stickerei ist
reine Handarbeit. Nur der obere Teil des Leders wird angestochen, so entsteht bei der
Stickerei eine erhabene, dreidimensionale Wirkung.
Säcklernaht
Die Säcklernaht ist eine besondere Nahtform, die bei handgearbeiteten Lederhosen verwendet
wird. Man näht dabei die Lederkanten nach außen sichtbar zusammen. Zwischen zwei Lederteilen
liegt ein zusätzliches Futterleder. Dieses Leder ist heller, die Säcklernaht trägt deshalb
auch den Namen “gelbe Naht”. Die Naht wird doppelt genäht.
Anschließend schneidet man die Nahtzugaben, im Schritt wird die Naht zusätzlich mit
sogenannten Rückstichen gesichert. Die Säcklernaht ist ein Qualitätsmerkmal bei sehr
hochwertigen und aufwendig verarbeiteten Lederhosen.
Verarbeitung
Bei hochwertigen Lederhosen ist viel Handarbeit in der Verarbeitung notwendig.
Dementsprechend wird auch hochwertiges Leder verwendet, damit sich die aufwendige Fertigung
lohnt und die Hose eine lange Lebensdauer besitzt. Bei sehr guten Lederhosen werden
besonders stark beanspruchte Stellen innen mit Nappaleder ausgelegt. Sie sehen den
Unterschied, vor allem aber spüren Sie ihn.
Hosen aus einem ausgezeichneten Leder tragen sich wesentlich angenehmer. Das Material ist
atmungsaktiv und besonders weich. Eine Hirschlederhose schmiegt sich an den Körper an,
während eine Hose aus Rinderspaltleder starr und hart ist.
Welches Leder für die Lederhosen?
Lederhosen bestehen praktisch immer aus Rauleder. Das ist eine Bezeichnung für alle Leder,
die sich samtig anfühlen und eine aufgeraute Oberfläche haben. Rauleder wird in Nubukleder
und Veloursleder unterteilt. Bei Wildleder handelt es sich um Leder von frei lebenden
Tieren. Die Qualität einer Lederhose zeigt sich in erster Linie beim verwendeten Leder. Der
Unterschied liegt auf der Hand: Hochwertiges Leder fühlt sich weich und angenehm an, es ist
strapazierfähig und
belastbar. Hirschleder gilt als die Nummer eins bei den hochwertigen Lederarten. Ebenfalls
gut sind Rehleder und Gamsleder. Das Wildbockleder stammt von der Ziege, dabei handelt es
sich um eine gute Mittelklasse. Günstige Lederarten sind Schweinsleder (Porcleder) und
Rinderspaltleder. Nappaleder ist ein glattes Leder, das vom Schaf oder vom Kalb stammt. Es
wird als Futtermaterial für Lederhosen verwendet.




Hirschlederhosen
Hosen
aus Hirschleder
sind die Königsklasse unter den Trachtenlederhosen. Unter die Bezeichnung
Hirschleder fallen alle Leder, die vom Hirsch und Reh, also Rotwild,
stammen. Elchleder zählt ebenfalls dazu. Echtes Hirschleder wird sämisch
gegerbt. Das ist ein traditionelles Gerbverfahren, das ohne Chemie auskommt.
Der Gerbprozess dauert mehrere Wochen. Das Ergebnis ist ein weiches und
atmungsaktives Leder. Die Innenseite sieht gelblich aus. Hirschleder
zeichnet sich durch besonders angenehme Trageeigenschaften aus. Eine
hirschlederne Hose kühlt im Sommer und wärmt im Winter. Trotzdem gibt es
auch bei Hirschleder Qualitätsunterschiede. Das Leder kann gespalten werden,
es ist dann sehr dünn, nicht so belastbar und kann leicht reißen. Wenn schon
Hirschleder, sollten Sie auf eine hochwertige Qualität achten – die
Anschaffung lohnt sich!




Hosen aus Wildbockleder
Bei der kurzen Lederhose reicht die Beinlänge mindestens bis zum halben
Oberschenkel, maximal bis zum Knie. Sie ist meistens mit Hosenträgern, optional
mit oder ohne Latz ausgestattet. Tragbar ist die kurze Lederhose grundsätzlich
für jeden Figurtyp. Allerdings sollten Herren mit etwas mehr Bauchumfang zu
einem Modell mit Hosenträgern greifen. Viel wichtiger als die Figur ist aber der
Anlass. Eine kurze Lederhose ist für zwanglose Gelegenheiten perfekt geeignet,
außerdem ist sie eine beliebte Variante für Aktivitäten und Freizeitspaß im
Sommer.
Dazu passt ein Trachtenhemd mit kurzen Ärmeln. Sie können auch ein Shirt mit
trachtigen Details dazu tragen. Wadlstrümpfe, die auch nach unten geschoppt sein
dürfen, und Haferlschuhe ergänzen die kurze Lederhose.




Hosen aus Kashmira
Kashmira ist ein Fachbegriff für das Leder der männlichen, frei lebenden
Ziege. Ein besonderes Merkmal ist, dass die Tiere nicht domestiziert sind.
Sie leben nicht ans Haus gebunden, sondern in der freien Natur. Durch diese
Lebensweise zeigt das Leder Unregelmäßigkeiten in Form von Narben oder
Überbleibsel von Insektenstichen. Die Optik des Leders ist ursprünglich und
originell. Eine Hose
aus Kashmira
sieht getragen aus, dieser Look kommt dem aktuellen Trend entgegen. Zudem
ist ein solches Naturleder einzigartig, denn die Spuren des Lebens fallen
bei jedem Tier anders aus. Jede daraus gefertigte Lederhose darf getrost als
Unikat bezeichnet werden.
Welche Länge für die Trachtenlederhose?






Lederhosen kurz
Bei der kurzen Lederhose reicht die Beinlänge mindestens bis zum halben Oberschenkel, maximal
bis zum Knie. Sie ist meistens mit Hosenträgern, optional mit oder ohne Latz ausgestattet.
Tragbar ist die kurze Lederhose grundsätzlich für jeden Figurtyp. Allerdings sollten Herren
mit etwas mehr Bauchumfang zu einem Modell mit Hosenträgern greifen.
Viel wichtiger als die Figur ist aber der Anlass. Eine kurze Lederhose ist für zwanglose
Gelegenheiten perfekt geeignet, außerdem ist sie eine beliebte Variante für Aktivitäten und
Freizeitspaß im Sommer. Dazu passt ein Trachtenhemd mit kurzen Ärmeln. Sie können auch ein
Shirt mit trachtigen Details dazu tragen. Wadlstrümpfe, die auch nach unten geschoppt sein
dürfen, und Haferlschuhe ergänzen die kurze Lederhose.






Lederhosen kniebund
Die Kniebundhose finden Sie auch unter der Bezeichnung Knickerbocker. Die Beinlänge endet
knapp unter dem Knie. An dieser Stelle werden die Hosenbeine geschnürt, sodass sich ein
perfekter Sitz ergibt. Kniebundhosen gibt es mit und ohne Hosenträger. Die Variante ohne
Träger ist für Herren mit einer schlanken Figur geeignet, ein Gürtel kann zusätzlich für den
richtigen Halt sorgen.
Herren mit dem liebenswerten Plus an Figur entscheiden sich besser für eine Kniebundhose mit
Hosenträgern. Knickerbocker haben eine rustikale Optik, sie sind also ideal für die Wiesn
oder andere volkstümliche Events. Kombinieren Sie die Hose mit einem feschen Trachtenhemd
und tragen Sie gestrickte Strümpfe dazu. Die Strümpfe reichen bis übers Knie und werden
umgeschlagen, die Schnürung sorgt für die richtige Passform. Möglich sind auch kürzere
Strümpfe, die nach unten rutschen dürfen. Wie bei allen Lederhosen sind Haferlschuhe oder
derbe Boots die richtigen Begleiter.






Lederhosen lang
Die lange Lederhose reicht bis zum Knöchel. Sie ist meist ohne Hosenträger gearbeitet. Für
den guten Halt kann sie mit einem Gürtel getragen werden. Optisch unterscheidet man zünftige
Modelle mit Hosenlatz und üppigen Stickereien sowie eher schlichte Lederhosen, die einen
eleganteren Eindruck hinterlassen.
Eine lange Lederhose eignet sich für jeden Figurtyp. Bei kühlem Wetter ist sie in jedem Fall
die richtige Wahl. Dazu passen Trachtenhemden mit langen Ärmeln. Der typische Trachtenjanker
aus Loden, Wollfilz oder Strick ist ein perfekter Begleiter. Strümpfe und Schuhe sollten
ebenfalls zum rustikalen Charakter passen.
Patina: Natürlicher Bestandteil der Lederhose
Die Patina spielt für die authentische Optik einer Lederhose eine wichtige Rolle. Patina
bedeutet, dass ein Material im Lauf der Jahre Spuren bekommt. Bei der Lederhose zeigt sich
die Patina an allen Stellen, an denen das Leder mit Hautfett in Berührung kommt. Die
Lederhose sieht speckig aus, das gilt als charakteristisches Merkmal und nicht als
Abnutzung. Typische Stellen befinden sich am Gesäß, an den Oberschenkeln und
Tascheneingriffen sowie an den Lederkanten. Sie erreichen die Patina mit jahrelangem Tragen
– oder Sie entscheiden sich gleich für eine Trachtenlederhose, die bereits mit einem großen
manuellen Aufwand auf “gebraucht” getrimmt wurde.
Die Patina steht gewissermaßen für die Geschichte der Lederhose. Traditionell war die
Lederhose eine Arbeits- und Alltagshose. Gebrauchsspuren waren also völlig normal. Erst wenn
die Hose gut eingetragen ist, gilt sie als authentisch. Die Bearbeitung neuer Stoffe ist
nicht nur bei Trachtenhosen üblich, sondern beispielsweise auch bei Jeans. Während jedoch
bei Jeans viel Chemie und maschinelle Bearbeitung zum Einsatz kommt, wird bei der Lederhose
die antike Optik händisch erzeugt. Das Ziel ist eine Hose mit speckigen, glänzenden Stellen,
die für eine lange Tragezeit sprechen – und die Hose wird damit zu einem unverwechselbaren
Unikat. Der Used-Look zeichnet eine gute Trachtenhose aus!

Hosenträger und Hosenlatz
Hosenträger aus Leder oder Leinen sind in zweifacher Hinsicht interessant. Zunächst dienen
sie als “haltender” Bestandteil. Hosenträger sind entweder fest am Hosenbund angenäht oder
werden separat mit Knöpfen befestigt. Außerdem geben Hosenträger bei der klassischen Tracht
Hinweise auf die Herkunftsregion oder die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Trachtenverein.
So haben Hosenträger – mit und ohne Quersteg beziehungsweise Latz – teilweise eine lange
Geschichte. Bei der traditionellen Trachtenkleidung, aber auch in der konventionellen
Herrenbekleidung sind Hosenträger seit Ende des 18. Jahrhunderts üblich.
Während in der normalen Alltagskleidung heute nur noch selten Hosenträger zu finden sind,
stellen die feschen Träger bei Lederhosen eine wichtige Schmuckfunktion dar. Das zeigt sich
auch in den teils üppigen Stickereien, mit denen Hosenträger verziert sind. Beide Träger
werden häufig mit einem Quersteg auf Brusthöhe verbunden.
Sehr attraktiv sind auch Hosenträger mit einem integrierten Hosenlatz. Für Stickereien bietet
der Latz reichlich Fläche. Beliebte Motive sind zum Beispiel Ornamente, Blätter und
Eichenlaub, aber auch Motive aus den Alpenregionen sind typisch. Das Edelweiß ist zum
Beispiel bei einer Trachtenhose im Allgäuer Stil ein beliebtes Stickereimotiv.
Lederhose reinigen und pflegen
Mit der richtigen Lederhosen Pflege bleibt die Hose ein Leben lang schön! Waschen ist nur
selten notwendig, viel wichtiger ist der sorgsame Umgang. Je hochwertiger das Leder, umso
wichtiger ist eine achtsame Behandlung. Verwenden Sie vor dem ersten Tragen ein
Imprägnierspray für Leder, damit erzielen Sie einen guten Schutz gegen Nässe und
Verschmutzungen. Gerüche entfernen Sie mit regelmäßigem Lüften, allerdings bitte nicht in
einer feuchten Umgebung. Sollte die Hose nass geworden sein, trocknen Sie sie im liegenden
Zustand, nicht in Heizungsnähe und nicht im direkten Sonnenlicht.
Wenn Sie die Lederhose reinigen möchten, haben Sie mehrere Möglichkeiten. Fette ziehen in das
Leder ein, hier ist außer bei sehr hellem Leder keine Behandlung notwendig. Kleinere Flecken
lassen sich gut entfernen, wenn Sie das Leder mit Leder abreiben. Dafür gibt es spezielle
Ledertücher und Bürsten mit Gummiborsten. Ein umfassende Reinigung können Sie in einem
Fachbetrieb für Lederreinigung durchführen lassen. Wichtig ist auch die geeignete
Aufbewahrung der Lederhose. Hängen Sie die Hose nicht auf, sondern lagern Sie sie im
liegenden Zustand. Damit verteilen sich die natürlichen Lederfette gut im Material. Sie
vermeiden so, dass das Leder hart, steif und brüchig wird. Außerdem bleibt die Passform
besser erhalten. Kneten Sie die Hose nach dem Lagern sanft bis kräftig durch. Die
Faserstruktur des Leders wird dadurch aufgelockert, das Material wird wieder weich und
geschmeidig.

Waschmittel für Lederhosen
Sie können die Lederhose waschen – allerdings sind bestimmte Vorgehensweisen wichtig.
Traditionell wird eine Lederhose eigentlich nicht gewaschen, aber bei einigen
Verschmutzungen ist es eben doch notwendig. Erfahrene Lederhosenträger raten zur Handwäsche
mit kaltem Regenwasser und Schmierseife.
Doch es geht auch komfortabler! Verwenden Sie ein geeignetes Waschkonzentrat das speziell für
Glatt- und Rauleder hergestellt ist. Mit einem praktischen Pflegeset, bestehend aus
Waschmittel und Fixiermittel, sind Sie auf der sicheren Seite. Das Waschkonzentrat können
Sie in der Waschmaschine und für die Handwäsche verwenden. Achten Sie auf niedrige
Temperaturen und schleudern Sie die Hose nicht. Besser ist vorsichtiges Ausdrücken in einem
großen Handtuch. Die Hose muss liegend trocknen, keinesfalls an der Heizung oder an der
Sonne. Das Fixiermittel sorgt dafür, dass die Farbe des Leders erhalten bleibt.

Was gehört zur Lederhose dazu?








Trachtenschuhe
Welche Schuhe passen zur Trachtenlederhose? Ideal sind Haferlschuhe, die Sie an der
rustikalen Form erkennen. Derbe, griffige Sohlen und seitliche Schnallen oder Schnürungen
sind typische Details. Haferlschuhe sind die stilechte Lösung für einen authentischen
Trachtenlook. Möglich ist aber auch eine Kombination mit Boots oder anderen Schnürschuhen.
Elegante Herrenschuhe sind ein NoGo, darauf sollten Sie unbedingt verzichten. Mit
Turnschuhen, Sneakers oder Chucks sieht es ein wenig anders aus. Dann ist der Stil zwar
nicht perfekt, für junge Männer ist aber die Kombination durchaus tragbar. Auch in diesem
Fall sollten die Schuhe farblich zum restlichen Outfit passen, damit optisch kein zu großer
Bruch entsteht. Sandalen lassen Sie besser im Schuhschrank, wenn Sie einen halbwegs guten
Eindruck hinterlassen möchten!




Trachtenstrümpfe & Loferl
Trachtenstrümpfe, auch als Loferl bekannt, gehören zu den wichtigsten Accessoires in der
Trachtenmode. Welche Strümpfe Sie zur Trachtenlederhose tragen, sagt viel über Ihr
Stilbewusstsein aus. Perfekt sind handgestrickte Strümpfe oder zumindest in Handstrickoptik,
die sich maschinell gut herstellen lässt. Eingestrickte Lochmuster, Rauten und Zöpfe lockern
das Design auf.
Farblich reicht die Palette von Weiß, Natur- und Beigetönen bis zu Nuancen in Braun oder
Grau. Damit die Kombination aus Loferln und Haferlschuhen optimal zur Geltung kommt, achten
Sie auf die Länge der Strümpfe. Zur kurzen Lederhose passen kürzere oder geschoppte
Strümpfe. Zur Kniebundhose tragen Sie entweder geschoppte Loferl oder Strümpfe bis übers
Knie, die dann unter der Hose verschwinden.




Charivaris
Welche Accessoires passen zur Lederhose? Das Charivari spielt eine Hauptrolle bei den
Accessoires. Kein Muss, aber ein dekorativer Blickfang! Dabei handelt es sich um eine
Schmuckkette, die über dem Hosentürl der Lederhose getragen wird. Ursprünglich waren
Charivaris vermutlich Ketten, an denen die Taschenuhr befestigt war.
Grundbestandteil ist massives Silber, am Charivari hängen diverse schmückende Objekte, zum
Beispiel Trophäen von erlegten Tieren. Keine Sorge, dafür müssen Sie nicht auf die Jagd
gehen. Reißzähne, Greifvogelkrallen und Geweihteile gibt es als hervorragende Imitationen
und als Metallguss. Sehr schön wirken auch anhängende Silbermünzen.


Trachtengürtel
Welchen Gürtel können Sie zur Trachtenhose tragen? Der Gürtel wirkt besonders gut, wenn er
aus dem gleichen Leder wie die Hose hergestellt ist. Ein rustikales Design mit deutlichen
Steppnähten unterstreicht das originelle Erscheinungsbild. Eine moderne Optik schadet nicht,
er sollte aber stilistisch zum Trachtenlook passen.
Die Gürtelschnalle ist ein entscheidendes Kennzeichen. Silberne oder gehämmerte
Gürtelschließen mit urigen Motiven oder Wappen machen sich hervorragend.
Wie entsteht eine Trachtenlederhose?
Die Herstellung einer hochwertigen Lederhose benötigt viel Handarbeit. Das beginnt bereits
mit der Gerbung des Leders. Die Chromgerbung mit reichlich Chemikalien erfolgt maschinell
und dauert nur wenige Tage. Hochwertiges Leder wird dagegen sämisch gegerbt. Darunter
versteht man ein Verfahren, das Fachwissen erfordert und mehrere Wochen beansprucht. Statt
Chemie funktioniert die Methode mit Gerbstoffen in Form von oxidierbaren Fetten. Tran kommt
ebenfalls zum Einsatz. Eine weitere Möglichkeit ist die Gerbung und Einfärbung des Leders
mit Asche. Das Endprodukt ist eine “geäschte” Lederhose, zu erkennen an der Optik und am
leicht rauchigen Geruch.
Bei der Fertigung der Lederhose sind spezielle Nähtechniken erforderlich. Die typischen
Merkmale wie Tellernaht, Säcklernaht und Kedernaht sind nur von Hand perfekt machbar. Auch
beim Einsetzen des Zwickels und bei der Messertasche ist handwerkliche Schneiderkunst
notwendig. Das Ergebnis ist eine Lederhose, die sich durch eine perfekte Passform und eine
extrem lange Haltbarkeit auszeichnet. Es heißt nicht umsonst: Eine gute Trachtenlederhose
ist eine Anschaffung für das ganze Leben!