Zum zünftigen Wiesnausflug gehört natürlich, sich die typischen Oktoberfest-Spezialitäten schmecken zu lassen. Das Angebot an deftigen und süßen Delikatessen ist groß. Damit wirklich jeder das Passende findet, gibt es in den letzten Jahren verstärkt Angebote für Vegetarier und Veganer.
In den großen Festzelten wird vor allem das Bier ausgeschenkt. Das Oktoberfestbier wird von den Traditionsbrauereien Spaten, Paulaner, Löwenbräu, Hofbräu, Hacker Pschorr und Augustiner speziell für die Wiesn gebraut. Neben Bier gibt es aber auch Radler und alkoholfreie Erfrischungsgetränke für jeden Geschmack. Wer etwas anderes trinken möchte, wird in den kleineren Zelten fündig. Beispielsweise gibt es ein Weinzelt und Cafézelte auf der Theresienwiese.
Essen und Trinken gibt es in den Zelten gegen Gutscheine bzw. Marken. Diese sind ein vollwertiges Zahlungsmittel, sozusagen eine "Wiesn-Währung". Wer seine eigene Brotzeit auf die Theresienwiese mitgebracht hat, kann sie in den Biergärten verzehren. Getränke in Glasflaschen dürfen aus Sicherheitsgründen nicht auf das Oktoberfest mitgenommen werden.
Bei den traditionellen Oktoberfest-Spezialitäten ist für jeden etwas dabei, von deftigen Fleischgerichten bis zu süßen Köstlichkeiten. Die meisten Wiesnschmankerl zählen zu den Kaloriensünden. Jedoch sollten beim Wiesnbesuch Genuss und Spaß im Vordergrund stehen, nicht das Kalorienzählen.
Bedenken Sie auch, dass das Trinken von Alkohol auf nüchternen Magen nicht zu empfehlen ist. Eine gute Mahlzeit ist die richtige Grundlage für den nachfolgenden Bierkonsum. Jedes Festzelt bietet seinen Gästen eine umfangreiche Speisekarte mit kleinen und großen Gerichten. Die beliebtesten Wiesn-Klassiker sind überall auf dem Oktoberfest zu finden.
Ein Bierfass sollte nicht direkt nach dem Transport angezapft werden. Lassen Sie es einige Zeit ruhen, da andernfalls die Schaumbildung zu stark ist. Wichtig ist auch, das Bier mit kalten Handtüchern oder in einer Wanne mit Eis auf eine angenehme Trinktemperatur herunterzukühlen.
Traditionell wird das Fass auf einem Ganterbock gelagert. Ein stabiler Tisch, der das Gewicht trägt, ist ebenfalls gut geeignet. Das Fass darf beim Zapfen nicht verrutschen. Eine leichte Tischneigung erleichtert das Ausschenken.
Wenn Sie den Hahn in die Öffnung am unteren Ende des Bierfasses stecken, muss er geschlossen sein. Das ist daran zu erkennen, dass er parallel zur Fließrichtung des Bieres steht.
Halten Sie den Hahn mit einer Hand fest. Mit der anderen schlagen Sie mit einem großen Holzhammer möglichst gerade und gezielt auf den vorderen Teil des Hahns, bis er fest im Fass sitzt.
Ist das Fass angezapft, wird das erste Glas Bier weggegossen. Danach steht dem Trinkvergnügen nichts mehr im Wege. Wenn nach einiger Zeit der Druck nachlässt, wird ein Entlüftungsventil in die zweite Fassöffnung am Deckel eingeschlagen.
Der Fassanstich durch den amtierenden Münchner Oberbürgermeister wird von den meisten Wiesnbesuchern ungeduldig erwartet. Denn vorher wird auf der Theresienwiese kein Bier ausgeschenkt. Der Anstich findet Punkt 12:00 Uhr mittags am Samstag nach dem 15. September im Schottenhamel-Festzelt statt. Die Tradition des offiziellen Fassanstichs gibt es seit 1950. In diesem Jahr führte der damalige Oberbürgermeister Thomas Wimmer zum ersten Mal einen offiziellen Fassanstich zur Eröffnung des Oktoberfests durch.
Den Brauch, die erste Wiesnmaß dem bayerischen Ministerpräsidenten zu überreichen, hat erst Franz Joseph Strauß im Jahre 1980 eingeführt. Nach dem erfolgreichen Anstich und dem Ausruf "O'zapft is!" werden 12 weithin hörbare Böllerschüsse abgefeuert. Dann darf das Bier auf dem Oktoberfest fließen. 1950 und 1951 zapfte der Oberbürgermeister ein Fass mit Hofbräubier an. Seit 1952 ist es Spatenbräu. Mit Spannung verfolgt das Publikum, wie gut dem Münchner Oberbürgermeister der Anstich gelingt und wie viele Schläge er benötigt. Rekordhalter sind Dieter Reiter und Christian Ude mit je 2 Schlägen.